Theater 2008: Saprafix, ohne Bäuerin is‘ nix

Nur Augen für die Wirts Rosl?

Mit dem Lustspiel in drei Akten „Saprafix, ohne Bäuerin is‘ nix” von Hermann Schuster aus dem Theaterverlag Stadelmayer setzte der Katholische Burschen- und Mädchenverein Matting im Dezember 2008 die Tradition der Theateraufführungen zur Weihnachtszeit im Gasthaus Fänderl fort.

Aus dem Inhalt

Am Bärenreiterhof herrschen unzumutbare Zustände. Es fehlt ganz einfach die fürsorgliche Hand einer tüchtigen Hausfrau und Bäuerin. Deswegen haben nun alle vier Männer, die im Augenblick am Hof alleine herrschen, den einen Gedanken: „Saprafix, ohne Bäuerin is‘ nix“.

So versucht der mit allen Wassern gewaschene Viehhändler und Schmuser Lenz (Christian Weinzierl), in diese heikle Situation auf seine Art „hilfreich“ einzugreifen.

Er lässt am laufenden Band die tollsten Frauen aufmarschieren: Da ist einmal die vollblutige Kathi Margreiter (Monika Appoltshauser), ein Prachtweib auf ihre Art und dann die jung gebliebene, aber doch etwas verblühte „Schönheit“ Rosina von Geißeck (Martina Appoltshauser) aus der Münchner-Au. Sie geht auf alle los ob alt oder jung, um sich einen zahlungskräftigen Hochzeiter zu angeln.

Doch der alte Großvater (Benjamin Schwarz) – ein humorvoller Spitzbub – trägt eifrig dazu bei, die Situation immer komplizierter zu machen. Auch das fesche Liebhaberpaar Sohn Seppl (Matthias Trübswetter) und Wirtstochter Rosl (Stefanie Appoltshauser) haben so allerlei Hindernisse zu überwinden, bis sie sich in dem ganzem Wirrwarr zu ihrer großen Liebe durchringen können.

Die Rollen und ihre Darsteller:

Anton Wolf steht als Josef, er ist der Bauer vom Bärenreiterhof, auf den Brettern. Der Bauernsohn braucht sich nicht verstellen, er spielt so, wie er ist. Nach wenigen Minuten hatte er, wie alle Akteure bei der Premiere, sein Lampenfieber hinter die Bühne geschickt. Laut und deutlich mit seiner ihm eigenen Schlitzohrigkeit spricht er seinen Part.

Benjamin Schwarz hat sich die männliche Paraderolle des Großvaters ausgesucht. Immer wenn er die Bühne betritt, zieht er die Augen der Zuhörer auf sich. „Er braucht viel Kraft und Mut zur Drachenbekämpfung“, sagt er über die Frauen.

Matthias Trübswetter, der jugendliche Liebhaber vom Bärenreiterhof hat nur Augen für seine Wirts Rosl und blinzelt nach innigen Kussszenen immer wieder zu seiner Freundin Doris ins Publikum.

Spätestens als Monika Appoltshauser den Schmuser rauswirft, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen, hat sie die Lacher auf ihrer Seite. Sie schimpft zwar auf die Männer, vergeht aber schmachtend, als sie den Schnauf sieht. Die herrschsüchtige Kathi mit dem losen Mundwerk ist ihr auf den Leib geschrieben.

Nicht minder elegant tänzelt Martina Appoltshauser als Rosina von Geißeck im engen roten Mini oder Nachthemd mit Lockenwickler auf den Brettern umher. Ja, die beiden Damen sorgen für die Blicke. Und: Als Martina ihren Jägermeister aus dem Ausschnitt zieht, blicken die Augen aller männlichen Zuschauer gebannt zur Bühne.

Einsager: Bettina Appoltshauser, Alexander Huber